Hochschulreife (Abitur)
Nur knapp 32% der deutschen Bevölkerung im Alter von 18 bis einschließlich 20 Jahre besitzt laut Statistischem Bundesamt die Hochschulreife und damit die Zugangsmöglichkeit zu einem universitären Hochschulstudium. Die sogenannte Studienberechtigtenquote der BRD erhöht sich bei Hinzuziehen der Schulabgänger mit Fachhochschulreife zwar auf 45,7 Prozent, ein Wert, der jedoch deutlich unter dem OECD-Ländermittel liegt (etwa 60%)!
Allgemeine und fachgebundene Hochschulreife
Neben der allgemeinen Hochschulreife, dem Voll-Abitur, gibt es noch die fachgebundene Hochschulreife (fachgebundenes Abitur). Im Gegensatz zur allgemeinen Hochschulreife kann mit der fachgebundenen Hochschulreife nur in einer bestimmten Studienrichtung an Universitäten studiert werden. Sie wird verliehen, wenn man nicht die erforderlichen Fremdsprachenkenntnisse in einer zweiten Fremdsprache nachweisen kann.
Die Hochschulreife kann sowohl an den bekannten allgemeinbildenden Schulen (Regelschulen) erlangt werden, also am Gymnasium und der Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe, aber auch an zahlreichen beruflichen/berufsbildenden Schulen. Hier sind das berufliche Gymnasium (auch Fachgymnasium oder Berufsgymnasium), die Berufsoberschule und die Fachoberschule mit Existenz einer 13. Klassenstufe (in Nordrhein-Westfalen und Bayern) zu nennen. Im Gegensatz zu den allgemeinbildenden Schulen gibt es an ihnen weniger „strenge“ Altersbeschränkungen, womit diese auch von vielen im Rahmen des Zweiten Bildungswegs nach einer abgeschlossenen Ausbildung oder mehrjähriger beruflicher Tätigkeit zum Abitur nachholen genutzt werden. Die klassischen Einrichtungen im ZBW heißen jedoch Abendgymnasium und Kolleg (Ganztagsschule), sie führen im Regelfall nach drei bis vier Jahren zur allgemeinen oder fachgebundenen Hochschulreife und verlangen ebenfalls für die Aufnahme eine abgeschlossene Berufsausbildung oder mehrjährige Berufserfahrung (Zeiten der Arbeitslosigkeit, Wehr-/Zivildienst, und andere werden jedoch angerechnet).
Bis auf Rheinland-Pfalz führen alle Bundesländer am Ende der Schulzeit in der gymnasialen Oberstufe ein Zentralabitur, teilweise noch nicht in allen Fächern, durch. Das bedeutet, dass die Schüler eines Landes zur gleichen Zeit die selben Abiturprüfungen schreiben. Das Kultusministerium eines Bundeslandes stellt dafür die Aufgaben. Diese Prüfungen besitzen eine gesteigerte Wertigkeit in der Gesamtqualifikation der Hochschulreife.