Fachabitur

Die Fachhochschulreife (umgangssprachlich auch Fachabitur genannt) stellt neben der allgemeinen Hochschulreife (Voll-Abitur) sowie der fachgebundenen Hochschulreife (fachgebundenes Abitur) den zweithöchsten Schulabschluss mit Hochschulzugangsberechtigung in Deutschland dar. Etwa 14% der 18 bis 21 Jährigen in Deutschland besitzen laut Statistischem Bundesamt das Fachabitur.

Die Fachhochschulreife berechtigt in der Regel lediglich zum Studium an Fachhochschulen (University of Applied Sciences) bzw. in gleichwertigen Studiengängen sonstiger Hochschulen (kein Universitätsstudium). Einige Bundesländer, wie zum Beispiel Hessen, haben ihre Hochschulgesetze hingegen schon so weit gelockert, dass auch Bewerber mit Fachhochschulreife grundständige Bachelor-Studiengänge an Universitäten studieren können. Seitens der Unis gibt es dagegen aber teilweise heftige Widerstände (z.B. Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main). Mit der allgemeinen Fachhochschulreife (Fachabitur) kann man in allen Fachhochschulstudiengängen, mit der zwar existenten – aber sehr seltenen – fachgebundenen Fachhochschulreife, dagegen nur in einer entsprechende Fachrichtung studieren.

Die Fachhochschulreife setzt sich aus einem schulischen und einem berufsbezogenen, praktischen Teil zusammen. In einigen Bundesländern kann der schulische Teil auch an allgemeinbildenden Schulen, wie dem Gymnasium, der Gesamtschule oder der gymnasialen Oberstufe nach dem ersten Jahr der Qualifikationsphase bei Erfüllung entsprechender Anforderungen erworben werden. Der berufsbezogene Teil besteht dann aus einem meist einjährigen Berufspraktikum oder einer abgeschlossenen Berufsausbildung (manchmal auch alternativ mehrjährige Berufserfahrung). Schüler der Fachoberschule oder Berufskollegs erlangen den berufsbezogenen Teil normalerweise durch eine Praktikaphase innerhalb der Schullaufbahn. Auch an Fachschulen und Berufsfachschulen können im übrigen durch Zusatzunterricht die Anforderungen an die Fachhochschulreife erfüllt werden.

Wer schon im Berufsleben steht, kann an den klassischen Einrichtungen des Zweiten Bildungswegs sein Fachabitur nachholen, die da wären: Volkshochschule, Abendschule (Abendgymnasium), Telekolleg oder per Nichtschülerprüfung/Externenprüfung (Fernschule, Selbststudium, private Bildungsträger oder auch VHS Kurse zur Vorbereitung). Die genannten Einrichtungen bereiten mit ihren Kursen auf sogenannte „externe Abschlüsse“ vor oder führen die Fachabitur Abschlussprüfungen in eigener Regie durch.