Doktor werden
Die Promotion bezeichnet die Verleihung des akademischen Grades „Doktor“ bzw. „Doktorin“. Promovieren kann man in der BRD an Universitäten oder ihnen gleichgestellten Hochschulen. Der Doktor ist in Deutschland der höchste akademische Grad und kann lediglich durch die Habilitation, einen weiteren Qualifikationsschritt – jedoch kein akademischer Grad, komplettiert werden. Die Promotion dient dem Nachweis der Fähigkeit zu vertiefter wissenschaftlicher Arbeit im gewählten Studienfach. Basis der Promotion ist die Dissertation, eine selbstständig erstellte, wissenschaftliche Arbeit.
Ablauf der Promotion
Der Ablauf vom Studienabschluss bis zur Promotion ist zwar von Hochschule zu Hochschule verschieden, typisch sind jedoch die folgenden Schritte: Erwerb des geeigneten Hochschulabschlusses (heute in der Regel guter bis sehr guter Master-Abschluss) und gegebenenfalls weiterer benötigter Qualifikationen und Scheine, die Wahl eines „Doktorvaters“, also eines Betreuers, der – trotz der gängigen Bezeichnung – natürlich auch weiblich sein kann („Doktormutter“), die Anmeldung des Vorhabens beim Promotionsausschuss der Fakultät, die Annahme als Promotionsstudent und schließlich die Anfertigung der Dissertation. Während dieser Phase müssen eventuell – je nach Fach, Lehrstuhl und Universität – Doktorandenseminare besucht werden. Liegt die Dissertation vor, wird die Promotion eingeleitet. Nach Annahme der Doktorarbeit erfolgt eine mündliche Prüfung (Rigorosum) oder ein wissenschaftliches Streitgespräch (Disputation). Häufig ist diese „Verteidigung“ der Dissertation öffentlich. Hiernach wird die Doktorarbeit zur Publikation vorbereitet und die Imprimatur (Erlaubnis zum Druck) eingeholt. Die tatsächliche Veröffentlichung der Dissertation schließt diese ab.
Benotungen der Promotion
Die Benotung erfolgt an Universitäten häufig in lateinischer Sprache. So bezeichnet „summa cum laude“ beispielsweise die bestmögliche Note, „mit höchstem Lob“ bzw. „mit Auszeichnung“. „Magna cum laude“ bedeutet „mit großem Lob“ oder „sehr gut“ usw. Andere Hochschulen mit Promotionsrecht verwenden häufiger deutsche Prädikate.
Der Promovierte hat bewiesen, dass er zu eigenständiger Forschung befähigt ist und kann so beispielsweise auch bei der Deutschen Forschungsgesellschaft eigene Projektanträge stellen.
Wie viel Zeit das Verfassen der Dissertation braucht, ist von Fach zu Fach und von Thema zu Thema verschieden. In beispielsweise forschungsintensiven naturwissenschaftlichen Fächern bietet sich Doktoranten häufig die Möglichkeit, während der langwierigen Arbeit an der Dissertation am Institut als „Prädoc“ zu arbeiten und eine entsprechende Vergütung zu erhalten.
Nach der erfolgreichen Promotion ist man berechtigt, den Titel „Dr.“ zu tragen. Im außeruniversitäten Leben bringt der Doktortitel oftmals den Vorteil höherer beruflicher Aufstiegschancen und höherer Einstiegshonorare.